KRITIK:  Weilheimer Tagblatt 17.09.2024
Das Münchner Ensemble setzt sich voller Genuss zwischen alle Stühle und verbindet ein vermeintlich alpenländisches Instrumentarium mit dem romantischen Liedrepertoire des 19. Jahrhunderts. Das Quintett, besetzt mit Hackbrett, Kontrabass Akkordeon, Klarinette und Gesang, hat mit diesem Stilbruch seine ganz eigene Tonsprache entwickelt, die sowohl in den intimen als auch in den überschäumenden Momenten einen einfühlsamen Ausdruck zulässt. Die Stücke werden eigens für die Almanachsche Besetzung von dem Komponisten Patrick Braun arrangiert. Warme, nussige Töne wechseln mit transparenteren Klängen und lassen ein intensives und detailreiches Bühnenbild entstehen. Das Zusammenspiel zwischen Instrumenten und Stimme weckt dann unbekannt Vertrautes. Das 2019 gegründete Ensemble setzt sich aus fünf Musikerinnen zusammen, deren musikalische Hintergründe sehr unterschiedlich sind: Alte und zeitgenössische Musik, Pop- und Volksmusik, Erfahrungen im Orchester und im Musiktheater, solistisches und kammermusikalisches Spiel. Das Einbinden dieser verschiedenen Spiel- und Herangehensweisen zeichnet das Ensemble aus, ermöglichen sie doch einen unverstellten Blick auf die Musik. Die in den Stücken dargestellten Landschaften und intimen Gefühle von Verzweiflung, Liebe, Versunkenheit neben den lustigen Szenen und Tänzen erhalten wie bei der Restauration eines Ölgemäldes einen neuen Anstrich - einen frischen Glanz, sodass die ursprünglichen Farben strahlen können.
ENSEMBLE ALMANACH Anna Pontz, Hackbrett | Vera Drazic, Akkordeon | Isabelle Rejall, Gesang Eva Euwe, Kontrabass | Barbara Pfanzelt, Klarinette Frederic Böhle, Schauspieler | Patrick Braun, Komponist
33. Konzert 15.09.2024
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Barbara Pfanzelt und Frederic Böhle Ensemble Almanach Anna Pontz und Vera Drazic Eva Euwe Isabelle Rejall